28.05.2023 - 13.07.2023 Baltikum : Polen - Litauen - Lettland - Estland
03.04.2023 - 15.04.2023 Mittelitalien - Marken-Umbrien
Am 28.05. 2023 sind wir gestartet, zuerst über Polen ins Baltikum. Insgesamt waren wir ca. 7 Wochen unterwegs, sind dabei ca. 8400 km gefahren.
Wir waren begeistert, von der intakten Natur, der Freundlichkeit und Unkompliziertheit der Menschen mit denen wir Kontakt hatten, von den restaurierten alten Städte zu besichtigen. Das Baltikum ist (noch) ein Traumland für Wohnmobil - Reisen, unkompliziertes freies Parken, wenig Touristen, und preislich eher etwas günstiger als in Deutschland.
In der Nähe von Berlin haben wir die erste Übernachtung eingelegt, bevor es am nächsten Morgen, weiterging zum Grenzübergang Frankfurt/Oder - Slubice/ Polen. In Slubice haben wir, günstiger wie in Deutschland, den Tank aufgefüllt und vorsichtshalber Slotys umgetauscht. Da wir nicht einfach nur über die Autobahn ins Baltikum fahren wollten, haben wir die Landstraßen durch Polen genommen, und immer wieder Pausen eingelegt, an interessanten Orten. Den ersten Halt machten wir in der Nähe von Swiebodzin, an der gewaltigen 52m hohen Christus - Statue, die man schon weitem sehen kann. Den nächsten Stopp haben wir dann in Nowy Tomysl eingelegt, beim Museum der Korbmacherei. Das Museum selber war geschlossen, aber in der großzügigen Parkanlage kann man sich die Füße vertreten, und so einige Objekte anschauen. So langsam wurde es Zeit einen Übernachtungsplatz zu suchen, den wir auf dem schattigen Parkplatz, vor der ehemaligen Zisterzienserabtei in Prezmet gefunden haben.
Nach einer ruhigen Nacht vor dem Kloster, sind wir am nächsten Morgen erstmal ein wenig durch den angrenzenden Park gelaufen, bevor über holprige Landstraßen bei dem prächtigen Schloss Rogalin angekommen sind. Wir schlenderten kostenlos durch den beeindruckenden Park, mit bis zu 1000 Jährigen Eichen. Der halt sich gelohnt, da der Park uns sehr imponiert hat, und ein wenig Bewegung tut auch gut. Unser eigentliches Ziel heute war die Stadt Posen ( Poznan). Nur ist die komplette Innenstadt derzeit eine Baustelle, es hat nicht wirklich Spaß gemacht, über Schotter, an Baustellenfahrzeuge vorbei sich zu schlängeln. Wirklich schöne alte renovierte Häuser, bietet Posen, aber nicht zu dem Zeitpunkt, als wir es besucht haben. Aus diesem Grund haben wir uns nicht sehr lange da aufgehalten und sind weiter Richtung Norden gefahren. Auf der S5 haben wir an einer Raststelle der Cirkle Tankstelle, eine komplette, kostenlose Entsorgungsstation gefunden (super), bevor wir unser Nachtlager am Jezioro Rogowski aufgeschlagen haben. Auf der gegenüberliegende Seite des See's, bekamen wir am späten Abend noch eine Gesangseinlage des Kirchenchors mit. Schön romantisch und dazu noch einen Sonnenuntergang.
Wie schon die Tage vorher, hatten wir bestes Reisewetter, als wir nach Chelmno fuhren. Mitten in der Stadt, haben wir einen Parkplatz gefunden, gegenüber eines Gemüseladens, wo wir bei der netten Verkäuferin, den Kühlschrank sehr preiswert gefüllt haben. Der Ort selber war beeindruckend mit zahlreichen alten Bürgerhäusern und einem großen Marktplatz. Entlang der Weichsel ging es dann nach Grudziadz, wo wir auch hier schnell einen Parkplatz zur Stadtbesichtigung, unterhalb der Stadtmauer gefunden haben. Grudziadz, ist eine über 700 jährige mittelalterliche Stadt, mit Verteidigungsmauern und 6 Stöckigen Backsteinspeichern, alles sehr eindrucksvoll. Bei inzwischen 28 Grad, hatten wir genug von Stadtbesichtigungen und zogen weiter Richtung Norden, obwohl man hier sehr gut Übernachten hätten können. Übernachtet haben wir dann direkt an der Weichsel bei Tczew, gut behütet von der Polizei, die alle 2 Std. vorbei fuhren und geschaut haben, ob alles ok ist bei uns. Die Polizei dein Freund und Helfer.
Eine der Highlights auf unserer Reise stand heute auf dem Plan, die bombastische Burg des Deutschen Ordens, Baubeginn 1270 - die Marienburg - die drittgrößte Burganlage der Welt. Auf dem Busparkplatz ganz in der Nähe durften wir für € 10,-- parken, der Eintritt lag bei € 30,-- p.P., nicht günstig, aber trotzdem sehr sehenswert. Ausgestattet, mit einem Deutschen Audio-Guide waren wir 4 Stunden in den Burganlagen unterwegs. Gigantisch was da, vor über 700 Jahren , mit einfachen Geräten gebaut wurde. Die Altstadt von Malbork haben wir dann nicht mehr besichtigt, denn wir waren Platt und haben uns erstmal eine ausgiebige Kaffeepause gegönnt, bevor es weiter ging zum nächsten Wow Erlebnis. Die Rollberge am Oberländischen Kanal, die schon vor 150 Jahren gebaut wurde. Nach 16 Jahren Bauzeit konnten Schiffe auf fünf "schiefen Ebenen" über eine Distanz von 10 km einen Höhenunterschied von 100m überwinden. Die Schiffe werden bis heute auf Schienen mithilfe von Seilzügen bergauf- bzw. bergab transportiert. Absolut sehenswert diese technische Meisterleistung.
Das erste Ziel am nächsten Morgen war die nette Kleinstadt Ostroda in den westlichen Masuren, mit einer schön ausgebauten Uferpromenade. Über kleine gut ausgebauten Straßen, Storchennestern immer wieder an der Straße, fuhren wir zum Masurischen Freilichtmuseum von Olsztynek. Auf dem 100 ha großen Gelände stehen 74 unterschiedliche Gebäude regionaler Bauweise. Ein liebevolles ausgestattetes Gelände, das wirklich sehenswert ist. Sehr emotional wurde es, als ich Holzanhänger entdeckt habe aus Pommern, wahrscheinlich von der Fabrik meines Großvaters. Mehrere Stunden sind wir durch die Vergangenheit geschlendert. In der nächsten Stadt Olsztyn, haben wir mal wieder den Kühlschrank aufgefüllt, bevor wir in der Nähe von Barczewo an einem See einen schönen ruhigen Stellplatz für die Nacht gefunden haben.
Am nächsten Tag führte uns die Tour nach Mragowo, wo wir an der schönen Uferpromenade einen Spaziergang gemacht haben. Das nächste Ziel war dann die Wallfahrtskirche Swieta Lipsky, ein ehemaliges Schloss von 1411, das 1583 zu einem Gotteshaus umgebaut wurde. Als wir ankamen war gerade Gottesdienst, da aber um 14 Uhr täglich eine Orgelprobe stattfindet, haben wir eine Kaffeepause eingelegt. Pünktlich zur Probe waren wir dann wieder da, um das Spektakel der Orgel mit den 4965 erklingenden Pfeifen, mit Engelchen die winken, wackeln und nicken zu erleben. Bin ja nicht wirklich der Freund von Orgelmusik, aber "Halleluja" zu zuhören und zu sehen war ein eindrucksvolles Erlebnis, das unter die Haut ging. Die Masurenlandschaft so schön wie sie ist, ist doch sehr touristisch, wie wir es auch in Gizyocko, erlebt haben. Also weiter, über kleine traumhaft schöne Allen, zu unserem Übernachtungsplatz in Jedzelewo, wo wir alleine und ruhig am See die Nacht verbracht haben.
Über Elk, ging es über kleine Straßen nach Augustow, immer wieder waren Storchennester an der Straße zu sehen. Bei Augustow haben wir eine kleine Wanderung durch einen Urwald gemacht, über Holzstege durch ein Sumpfgebiet mit Aussichtsturm und Kriegerdenkmal. Die Holzkirche aus dem Jahr 1847 haben wir auch noch besichtigt, bevor es weiterging zu der handbetriebenen Schleuße von 1839, bei Plaska. Über Sejny fuhren wir dann über die Grenze nach Litauen. Bei Meteliai haben wir an dem gleichnamigen See unser Nachtquartier gefunden. Kurz nach unser Ankunft, parkte ein Deutsches Auto aus NRW neben uns. Wir kamen mit der Familie ins Gespräch, die vor fast 2 Jahren ausgewandert sind, nach Litauen, auf Grund der Natur und den günstigeren Lebenskosten wie in Deutschland. Gegen später standen wir ganz alleine auf dem Parkplatz am See und haben den genialen Sonnenuntergang genossen.
Bei weiterhin strahlenden Sonnenschein fuhren wir weiter zum Burghügel von Punia, um einen Spaziergang zum Aussichtsturm zu machen. In Punia haben wir vor dem Rathaus geparkt, wo wir den kreativen Schuhputzer vor der Türe entdeckt haben. Durch Wiesen hindurch den Berg hinauf, an einem Storch vorbei, der unweit von uns in aller Ruhe das Frühstück gesucht hat. Vom Aussichtsturm hatten wir eine tolle Aussicht auf den Fluss. Bevor wir Kaunas erreicht haben, sind wir vorher noch auf den nächsten Berg bzw. Aussichtsturm gestiegen, im Nemuno Kilpu Regionalpark. Nach der Kaffeepause, fuhren wir in die erste größere Stadt in Litauen - Kaunas. Ein großer Zentraler Parkplatz wurde schnell gefunden. Bei 30 Grad, haben wir einen Rundgang durch die schöne sehenswerte alte Stadt Kaunas gemacht, mit ihren alten restaurierten Häusern. Übernachten wollten wir aber nicht in der Stadt, so zogen wir weiter an den Fährhafen von Vilkja, wo wir an der Nemunas übernachtet haben.
Morgens um 7 Uhr wurden wir von der Autofähre geweckt, die ihre erste Fahrt über den Fluss machte. Naja, aufstehen frühstücken und weiter ging die Fahrt. Jedoch nicht sehr weit, da wir eine weitere Aussichtsplattform entdeckt haben, im typischen Litauischen Dorf - Szeredzius. Hundert Höhenmeter mit 152 Stufen hoch, war unser Frühsport, jedoch hat sich die Anstrengung gelohnt, mit dem tollen Blick auf den Nemunas (Memel) Fluss. Jetzt reicht es erstmal mit der Besteigung von Hügeln, es waren auch schon wieder sonnige 25 Grad. Deshalb fuhren wir hoch zum eigenwillig gefärbten Schloss Panemule von 1604, und haben dieses besichtigt. In der Zwischenzeit war es Mittagszeit geworden und so richtig Lust heute noch etwas zu besichtigen hatten wir nicht, so sind wir auf den wunderschönen, ruhigen Campingplatz Jurbarkas Camping in Slenis gefahren. Den Nachmittag haben wir dann relaxt verbracht und nebenher noch Wäsche gewaschen. Tut auch mal gut die Sonne zu genießen und die Füße hoch zulegen.
Immer entlang der Memel, auf der gegenüberliegenden Flussseite immer im Blick, die Russische Enklave Kalingrad, ging es zum Naturschutzgebiet Rambynas. Der Rambynas ist ein grüner Hügel am Flussufer der den Litauern als heiliger Ort gilt. Wie überall im Baltikum gibt es eine unendlich Anzahl von Storchennestern, aber die Storchenkolonie von Bitennai, mit Ihren 23 Storchennestern ist schon extrem. Eigentlich sind Storche Einzelgänger und nisten nicht in Bäumen, aber in dem kleinen Ort schon. Weiter ging es ins Memel - Delta, eine noch ursprüngliche faszinierte Naturlandschaft. Das Memel Delta ist topfeben und von Kanälen und Bächen durchzogen. Unser nächstes Ziel ist Atmata, mit einer geplanten Wanderung durch diese wunderschöne Landschaft. Hier ist noch die Welt in Ordnung. Bei unser 10 km Wanderung, haben wir Rehe, Bieber, Hasen und Kormorane gesehen, aber der Hammer war der Elch, der in respektabler Entfernung uns gesichtet hat, und ins Dickicht abgezogen ist. Da der Parkplatz gleichzeitig auch ein Grillplatz war, sind wir dann gleich über Nacht hier stehen geblieben und haben die Ruhe genossen unterbrochen vom Kuckucks Rufen. Der optimale WoMo Platz.
Am nächsten Morgen, haben wir unsere Rundreise über die Halbinsel Rusne fortgeführt. Mit einem Besuch des Dorfes Rusne, das direkt an der Memel liegt, der der Grenzfluss nach Kalingrad ist. Über teils sehr schlechte Rüttelpisten ging es zum wunderschönen Örtchen Minija, ein liebevolles Touristenörtchen. Wir haben uns lange überlegt ob wir mit der Fähre hinüber zur Halbinsel Kurischen Nehrung fahren. Die € 32,00 für die Fähre plus Naturschutzgebühr von € 30,00 schrecken schon ab. Aber wenn wir schon mal hier sind, haben wir es auch gemacht, und absolut nicht bereut. Traumhafte Dünen die komplette Insel ist ein Naturschutzgebiet. Direkt hinter den Dünen haben wir auf einen Parkplatz für die Nacht gefunden, auf dem wir ganz alleine gestanden sind. Da zu dieser Zeit eine Nato Übung (Naturschutzgebiet!!) stattgefunden hat, fing auf einmal in der Dämmerung, eine Maschinenpistolen - Salve los ...... ooohhhh. Danach war es aber wieder total ruhig und wir verbrachten eine entspannte Nacht im Wohnmobil.
Nach einem kurzen Spaziergang auf dem superfeinen Sandstrand von Juodkrantes, fuhren wir in südlicher Richtung, bis kurz vor die Grenze von Russland, da der untere Teil zur Region Kalingrad gehört. Unser Ziel war die Düne Parmide, bei Nidda. Obwohl wir schon relativ früh da waren am Parkplatz, war nur noch 1 Platz für das WoMo frei. Glück gehabt. Auf asphaltiertem Weg ging es hoch zur Düne, vorbei an verschiedenen Kunst Skulpturen. Oben hat man dann einen schönen Rund - um - Blick, auf die Dünen, das Meer, hinunter nach Nidda und auch zur Russischen Grenze. Natürlich haben wir uns auch noch den Hauptort der Insel Nidda angeschaut. Obwohl es Anfang Juni war, gab es schon genügend Touristen, in der Hauptsaison wird es hier sehr turbulent zu gehen. Wir hatten noch nicht genug von der Dünenwanderung, und fuhren zur größten Düne, um den Bretterpfad von Nagliai hoch zu wandern. Das war schon bedeutend anstrengender, als die vorherige Düne, da der Weg steiler und teilweise auch durch den feinen Sand ging. Trotz allem, es war eine gigantische 2,5 Std. Wanderung, die bestimmt im Gedächtnis bleibt. Zurück am WoMo, haben wir erstmal unser erholt bei Kaffee und Kuchen und die Schuhe vom Sand befreit. Bevor es zurück auf das Festland ging, haben wir bei einem den zahlreichen Räucherfisch Ständen, eingekauft. Wie versprochen 100% Greten frei war der Fisch nicht, aber geschmeckt hat er trotzdem. Zurück in Klapeida, haben wir erstmal den Dieseltank, für € 1,23 aufgefüllt und im Lidl den Getränkevorrat aufgefüllt. Die Besichtigung der Stadt Klapeida haben wir uns erspart, wir sind genügend heute gelaufen. Unseren Stellplatz haben wir dann auf dem Parkplatz des Museums der Forstwirtschaft gefunden, mit 4 anderen Wohnmobile, jeder aus einem anderen Land.
Da wir die letzten Tage immer an der Ostsee entlang gefahren sind, haben wir beschlossen, ins Landesinnere von Litauen zu fahren. Wie Ihr auf den nächsten Seiten sehen könnt, viel Natur und Seen, aber auch einige Kulturelle und skurrile interessante Ziele. Das Museum von Naserenai war geschlossen, aber die alte Holzkirche war geöffnet und wir wurden skeptisch von einer alten Dame beäugt. Der mystische Garten des Villus Orvydas, war dann schon etwas sehr spezielles, unser nächstes Ziel. Der Garten entstand 1960, als Russland verfügte, das alle Grabsteine von den Friedhöfen entfernt werden müssen. Die Eigentümer der Grabsteine brachten Sie zu dem Steinmetz der sie angefertigt hat, der sie in seinem Garten abgestellt hat, natürlich haben die Russen mehrmals versucht den Garten zu zerstören. Was, wie man sieht nicht gelang. Vor dem Eingang steht ein alter russischer Panzer heute, was schon sehr skurril aussieht. Weiter ging es zu einem sehr schönen kostenlosen Stellplatz am Platelial See, wo wir, relaxt und eine Spaziergang durch den Wald gemacht haben. Da sind wir auch gleich die Nacht über geblieben.
Am Wochenende ziehen die Litauer mit Zelt und Grillgut an den See, wie auch hier an unserem Übernachtungsplatz. Wir waren sehr überrascht wie rücksichtsvoll, sie mit Ihrer Umgebung umgehen, ruhig und jeder hat seinen Müllsack dabei, so das nichts übrig bleibt. Respekt vor der Baltischen Jugend! Weiter fuhren wir nach Telsiai, ein Ort wo man sich nicht lange aufhalten muss. Jedoch der Fußpfad am Germanto See, gefiel uns dafür um so besser. Unser nächstes Ziel, war der Berg der Kreuze, eines der bekanntesten Orte von Litauen. Ähnlich wie gestern mit den Gräbern, ist der Kryzio kalnasi ein Symbol des Wiederstandes gegen Russland und Auflehnung gegen die Unterdrückung der litauischen Bräuche. Er ist heute ein heiliger Ort für Katholiken aus aller Welt, mit seinen über 50000 aufgestellten Kreuzen. Auch wenn man nicht sehr christlich ist, hat der Ort eine gewisse Magie. Es dauerte heute eine ganze Weile bis wir endlich einen Passenden Stellplatz für die Nacht gefunden haben, an einem kleinen romantischen See bei Zagare.
Nach unserem fast obligatorischen Morgenspaziergang, fuhren wir weiter zur Grenze nach Lettland, vorbei an Mohnfelder (sowas sieht man bei uns nicht mehr), zum Schloss Rundale. Ein imposantes Schloss von1736, erbaut von der russischen Zarin Anna , als Sommerresidenz, mit 138 Zimmern, und einer eindrucksvollen Parkanlage. Die € 15,-- pro Person, waren hoch trotzdem sehenswert. Wie seit beginn unserer Reise waren die Temperaturen über 25 Grad, und die 3 Std. durch die Anlagen schon anstrengend. Unsere obligatorische Kaffee-Kuchen-Pause haben wir in Bauska gemacht, auf einem kostenlosen Stellplatz den die Stadt zur Verfügung stellt mit V/E Anlage. Super. Die Ordensburg von Bauska, haben wir uns nur weitem angeschaut, die steht in malerischer Lage auf einer Halbinsel. Aller gute Dinge sind 3, deshalb sind wir dann noch zum Schloss Mezolte gefahren, das heute ein sehr hochwertiges Restaurant beherbergt. Parken kann man nur auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses, und muss dann über die schwimmende Brücke hinüber laufen. Das war ganz schön wackelig. Für heute hat es uns gereicht mit Schloss Besichtigungen, deshalb sind wir an den Stellplatz vor dem Campingplatz für € 10,-- die Nacht, am Tervetes See gefahren. Und haben wie sooft auf dieser Reise, einen genialen Sonnenuntergang beobachten können.
Die ehemalige Ordensburg von Dobele, war unser erstes Ziel an diesem Tag. Kurzer Halt, und dann weiter in den "heiligen Wald" von Pokaini, und da eine kleine Wanderung zu machen. So war der Plan, aber...... die Tür war noch gar nicht offen, schon wurden wir von "Stechis" überfallen. Nein Danke, das tuen wir uns nicht an. Laut Reiseführer gibt es eine Abkürzung auf einer kurzen Schotterpiste nach Jaunpis. Aber auch das war nicht so wie wir uns das vor gestellt haben. Es waren ca. 50 km Rüttel-Schotterpiste, vom feinsten, mit Umleitung. Danach war jede Ritze im Auto und in den Schränken mit einer Staubschicht überzogen. Konnte eigentlich nur noch besser werden, der Tag....... Endlich in Jaunpils angekommen, haben wir im Schatten erstmal eine Kaffeepause gemacht. Die örtliche Burg konnte nicht besichtigt werden, da am Abend eine Musikveranstaltung statt fand. Ein wenig sind wir um die Anlage herumgelaufen. In der Nähe von Turkums, gibt es ein Klein-Hollywood , das Cinevilla. Hier werden öfters Lettische Filme gedreht und die Örtlichkeiten kann man besichtigen. Auf dem Wanderparkplatz von Kaldava haben wir unseren Übernachtungsplatz schnell gefunden.
Auf der Fahrt gestern Abend zum Stellplatz, haben wir eine Schokoladenfabrik entdeckt, die wir als erstes heute besucht haben. Mit 1 kg gemischte Pralinen 1b Qualität, ist der Bedarf an süßem vorerst mal gedeckt. Der Tag fängt gut an, bevor wir durch das kleine Örtchen Kandava geschlendert sind. Wie schon die ganze Zeit in Lettland fiel uns auf, das es überall Parks gibt, und immer mit sehr großzügigen innovativen Spielplätzen. Weiter ging es durch das Tal der Abava, auf einer gut ausgebauten Straße. Auf einmal mitten in einem Ort, stehen in einem Garten lauter lebensgroße Puppenfiguren, das mussten wir uns natürlich anschauen, die rund 200 Puppen in allen möglichen Verkleidungen mit Stroh ausgestopft. Unser Ziel war aber Kuldiga, mit dem breitesten Wasserfall Europas. Naja, ob 2m Höhe ein Wasserfall ist kann man diskutieren, aber 240m breite ist schon beachtlich. Die Stadt Kuldiga, ist eine sehr schöne alte Kleinstadt, die uns sehr gut gefallen hat. Nach einem ausführlichen Bummel durch Kuldiga, bei fast 30 Grad, haben wir beschlossen, die 60 km bis zur Ostsee in Angriff zu nehmen und noch einen entspannten Nachmittag zu verbringen. Dank Park4Night, haben wir einen schönen Platz direkt hinter dem Strand gefunden, obwohl Google Maps, die Straße gar nicht kannte.
Nach einer ruhigen Nacht, haben wir erstmal einen Strandspaziergang an der Ostsee gemacht. Heute stand die Stadt Ventspiel auf dem Programm, auf dem ersten Blick keine wirklich schöne Stadt, mit Ihrem Industriehafen für Öl und Kohle. Dahinter trifft man aber eine ganz andere Stadt, mit Ihrem breiten weißen Sandstrand, gepflegte saubere Straßen und Ihren vielen grünen Parkanlagen. Ventspiel, ist die Hauptstadt der Spielplätze, mit 28 an der Zahl. Beim Bummel durch die Stadt, bei den Markthallen, fiel uns etwas besonderes auf. Ein Bofrost Wagen, verkaufte ab Wagen seine Produkte, sehr erfolgreich, da eine Traube von Menschen mit Tüten davor stand. Nach dem V/E des Wohnmobils und dem Kühlschrank auffüllen fuhren wir an der Ostsee Nordwärts hoch, bis Ovisi. Hier wollten wir eigentlich die Nacht über bleiben, an dem schönen Sandstrand, aber die Umgebung hat uns nicht gefallen. Den passenden Platz haben wir dann im Nationalpark Slitere bei Sikrags gefunden.
An dem traumhaften, leeren Strand haben wir am Morgen nochmal besucht und sind eine ganze Weile spazieren gegangen, bevor wir zum Wanderparkplatz der Nationalparkinfo gefahren sind, auf typischen Schotterstraßen Lettlands. Am Leuchtturm von Sitere sind wir den 3 km langen Naturpfad gelaufen. Unser eigentliches Ziel heute war das Kap Kolka, hier treffen die Strömungen der Rigaer Bucht auf die Baltische See. Baden gehen hier ist zu gefährlich, da die Strömung zwischen den Meeren unberechenbar ist. Aber eine abwechslungsreiche Wanderung über den Strand, über umgestürzte Bäume, bis an das Kap Kolka, war anstrengend aber sehr schön. Eigentlich wollten wir hier bleiben, aber der Platz war nicht so einladend, so das wir auf den Campingplatz Melsnils, die Nacht verbracht haben, da wir auch dringendst mal wieder die Tanks Ent+Ver- sorgen mussten. Da Wochenende war, war viel los, trotzdem hatten wir einen entspannten Tag und Nacht verbracht.
Nachdem wir am nächsten Morgen, den "Ludwig" (WoMo) wieder Fit für die nächsten Tage gemacht haben, fuhren wir zu den weißen Dünen von Purciems. Ein abwechslungsreicher Rundweg über Holzbohlen durch den Wald hoch zu der Düne und wieder runter auf die gegenüberliegende Seite am Pilsupite wieder zurück zum Parkplatz. Heute war es das erste mal auf unserer Reise, das es leicht zum Regnen angefangen hat, aber schnell war es wieder vorbei. So das wir die nächste Wanderung am Engures ezers, eine Naturschutzgebiet mit Aussichtsturm angehen konnten. In der Zwischenzeit war es sehr schwül geworden, so das es eher ein Kampf gegen die Moskitos war, wie ein entspanntes Wandern. Nach der Hälfte der Strecke haben wir aufgegeben und sind zurück zum WoMo. Über wunderschöne Landstraßen fuhren wir in der Nähe von Turkums, das Gutshaus Slokenbekas an. In dem schönen restaurierten Gelände ist ein Museum für lettischen Straßenbau und Restaurant untergebracht. Als Übernachtsplatz haben wir den Parkplatz bei den Wildpferden in den Dunduru Wiesen ausgesucht. Ein geschotterter Parkplatz mit Aussichtsturm, im Naturschutzgebiet. Einsam , ruhig mit Blick auf Wildpferde und wilden Kühen. Traumhaft, das ist für mich Campen!
Heute Morgen wurden wir von den Kühen geweckt, die direkt am Wohnmobil standen, mal ganz was anderes. Das Wetter sah nicht so besonders aus, trocken aber stark bewölkt. Eigentlich ganz gut, wenn es nicht so sonnig ist, da wir Riga besichtigen wollen. Als wir nach Riga hereinfuhren, ging ein Gewitter vom feinsten herunter, sofort standen die Straßen unter Wasser. Macht nichts fahren wir zu den riesigen Markthallen, die sind im trockenen. Es hörte dann auf zum regnen, als wir die verschiedenen Ständen uns angeschaut haben. Dann also los, in die schöne Altstadt, die aufgrund Ihrer ungewöhnlich intakten historischen Holzhäuser aus dem 19.Jh. besonders sehenswert ist. Die meisten Häuser wurden nach der Besetzung der Sowjetunion, ab 1993 originalgetreu rekonstruiert, mit Hilfe von EU-Geldern. Riga ist ein Besuch wert, auch mehrere Tage. Zum Übernachten war es uns in der Stadt zu hektisch, deshalb sind wir Richtung Sigulda gefahren, an den Ozero Martyni.
Da ich bei Park4Night gelesen habe, das man in Sigulda, die Gasflaschen tauschen kann, war das unser erster Weg am Morgen. In einer kleinen Bretterbude saß ein Mann, der ohne viele Worte, die Gasflaschen nahm, an dem Zapfhahn innerhalb von Minuten die Flasche füllte, für den halben Preis von Deutschland. Das nächste Ziel war die Ordensburg von Sigulda, erbaut 1202 von einem deutschen Zisterziensermönch. Der hat ganz schön vornehm gewohnt. Über kleine Straßen und durch kleine Dörfer, ging es über Lignate in den Gaja Nationalpark. Die tägliche Schotterpiste, diesmal ganz gut zu befahren , etwa 6 km über die Amata zu einem kleinen, kostenlosen Zeltplatz von der Waldbehörde. Ein sehr romantischer schöner Platz, von dem aus ein Wanderweg, immer am Fluss entlang läuft, zum nächsten kostenlosen Zeltplatz. Wir sind zu dem 2km entfernten Platz gefahren und haben da unsere Wanderung gemacht. Es zogen wohl dunkle Wolken auf, die aber an uns vorbeizogen. Es ist eine traumhaft schöne Gegend, wo man auch mit dem Kajak den Fluss hoch fahren kann. Da wir aber die Vorräte noch auffüllen mussten, blieben wir hier nicht über Nacht. Sondern in Cessis gingen wir einkaufen, und Übernachtet haben wir auf dem Wanderparkplatz Ergu Klientis bei Cessis.
Den Übernachtungsplatz haben wir gewählt, weil es von hier aus einen Waldpfad zu dem Adler Felsen Erglu Klintis gibt, den wir am Morgen gewandert sind. Oberhalb der Gauja, durch den Wald - Treppen hoch und runter, bis zum Adler Felsen. Eine schöne 2 Std. Tour, bei sonnigem warmen Wetter. Da es in der Nähe einen guten Campingplatz gibt, und wir mal wieder Wäsche waschen sollten, war bei dem tollen Wetter, ein relax Tag auf dem Raiskums Camping Apalkalns angesagt. Wir haben einen ruhigen Tag mit Sonne genossen, Baden und nebenher Wäschewaschen verbracht. Am Abend bekam unser Nachbar besuch von einem Storch, der sich sogar füttern lies. Sind ja eigentlich scheue Vögel, aber nicht im Baltikum, wo wir Sie direkt am Straßenrand gesehen haben, trotz vorbeifahrenden Autos. Habe glaube ich noch nie so viele Störche in meinem Leben gesehen, wie hier die 7 Wochen.